Das neue Gebäude der Stiftung Ingrado in Bellinzona ist der erste Schritt zur Realisierung eines städtischen Boulevards auf dem Vorgebirge von Castelgrande. Die bestehenden Gebäude, die in erster Linie für die produktiven Funktionen genutzt wurden, werden stufenweise ersetzt, sodass ein einheitliches Fassadenbild entstehen wird. Die Intervention reagiert auf den materiellen und immateriellen Hintergrund, der in der Viale Portone vorhanden ist, indem sie eine Kontinuität mit der Spezifität des Ortes vorsieht und ein neues urbanes Gesicht zeichnet. Das Projekt ist die Antwort auf ein vielfältiges Programm, das Räume mit unterschiedlichen Eigenschaften vorsieht. Die Räume für die Werkstattaktivitäten befinden sich in der obersten Etage. Die Wohnräume befinden sich im zweiten Stock, die Büros und Ambulatorien im ersten Stock, und im Erdgeschoss sind Räume, die auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können. Das Projekt zeichnet sich durch einen hohen Wiederholungsgrad aus, der eine intensive Nutzung von vorgefertigten modularen Elementen ermöglicht. Die Fassaden und Decken sind vollständig vorgefertigt, die Decken bestehen aus einem doppelten Holzbalken und einem vorgefertigten Betonelement. Der hohe Grad an Modularität, die Einfachheit des strukturellen Systems und die Reduktion der Elemente bieten sich daher für eine anpassungsfähige Nutzung an mögliche zukünftige Bedürfnisse an. Die Palette der verwendeten Materialien basiert auf dem Kontrast zwischen kalten mineralischen Materialien und warmen Holzmaterialien, an der Schnittstelle zwischen dem generischen Charakter der primären Struktur und der Spezifität der verschiedenen Nutzungen, die im Inneren stattfinden.